Der neue Mittelpunkt im Bergsteigerdorf Kals am Großglockner heißt „Gradonna Mountain Resort“

Bei uns stehen keine Auto umher – überhaupt ist mir am liebsten, wenn Gäste mit dem Zug anreisen. Wir holen die Gäste am Bahnhof Lienz ab.“ Martha Schultz, so aufgeweckt wie einfühlsam agierend, lenkt ihre in allen Höhenlagen aktive Schultz-Unternehmensgruppe auf einer zeitgemäß adaptierten Freizeitschiene in eine „Zukunft mit Zukunft“. Das Ambiente des in Kals (Osttirol) angelegten Mountain-Resorts „Gradonna“ – benannt nach jenem in 1500 Meter Seehöhe gelegenen historischen Kultplatz – wirkt gleich einer aus Tradition und Moderne komponierten Symbiose.

IMG_7217_das Gradonna

Von Aug’ und Seele gut angenommen wird der Baustoff Holz: Die Außenwände aller 41 Châlets sind mit Lärchenschindeln verkleidet. Das Hotelgebäude und das in gleicher Bauqualität ausgeführte Mitarbeiterhaus sind ebenfalls in Holz gestaltet. Jedoch überragt ein schwarzer Turm die gesamte Resort-Anlage. Nicht von ungefähr nannte Georg Riha seinen im Millenniumsjahr zum Großglockner gedrehten Universumfilm „Glockner – der schwarze Berg“. Zusätzlich wirkt die über dem „Gradonna“ aufragende, 2775 Meter hohe Blauspitze ähnlich schwarz.

Das „Gradonna Mountain Resort“ …

… wurde am 22. Dezember 2012 eröffnet – und ward von Anbeginn randvoll gebucht. Wie konnte sich das Flair des Ambientes so schnell und nachhaltig verbreiten?
Alle Objekte sind flach gedeckt. Fichten, Lärchen, Legföhren und großflächige Grünanlagen frischen die Farben des Holzes auf; in den Glasfronten spiegeln sich Berge, Himmel, Wolken. Die Fenster wirken wortecht als „Fern-Seher“ in die Um gebung von Kals, wahrnehmbar aus den einer jeden Wohneinheit angefügten Relaxzone: Darin verbinden sich Wohlfühlen und Sehnsucht – möge die Zeit für jeden der Augen-Blicke anhalten.

Wenn, allmählich, die von Wind und Wetter gegerbten Holzwände und geschindelten Fassaden einen silbergrauen Farbton annehmen, dann werden die Fassaden der Gradonna-Objekte einen Schritt mehr der Berglandschaft ähneln.
Das „Gradonna“ – umgeben von den Siedlungsbereichen Burg und Großdorf – fügt sich dergestalt in die Natur, als sei das Mountain-Resort ein gewachsener Ortsteil von Kals am Großglockner.

Wer am „ Gradonna Mountain Resort“ wohnt, …

… akklimatisiert sich in idealer Weise für Ausflüge, Wanderungen, Bergtouren in Richtung Glocknergruppe, Muntanitzgruppe bzw. Granatspitzgruppe; ebenso in Richtung der scheinbar klammheimlich geborgenen Gipfel, Schutzhütten und Übergänge der Schobergruppe.

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Im Fokus betrachtet, wirkt das „Gradonna“ als Nabe; speichenartig leiten Wege und Routen zu Zielen in allen Höhenlagen, von A wie „Adler Lounge“ über G wie Großglockner zu S wie Sudetendeutsche Hütte.

Martha Schultz öffnet ein zweites „Zuckerl-Sackerl“

„Unsere Gäste sollen die Umgebung kennenlernen, die Almhütten besuchen, erst recht die Schutzhütten. Gradonna-Gäste, wenn sie beispielsweise auf der Stüdlhütte übernachten, brauchen im Gradonna dieselbe Nacht nicht bezahlen.“
Martha Schultz unterlegt ihre kundenorientierte Betriebsphilosophie mit dem Nachsatz: „Wir sind keine Investoren. Wir wollen, dass unsere Gäste rundum zufrieden sind.“ Die derart beschenkten Gäste erfassen blitzschnell, dass im Alpenraum solch ein sozial orientierter Unternehmersinn nicht oft tönt.

Vom „Gradonna“ in die nähere Umgebung

Unmittelbar ab dem mit Zirbenholz getäfelten Hotel-Haupteingang – denselben nehmen, vor allem, ankommende Gäste als eine Duftkammer wahr – tragen die Füße zur Yoga-Halbstunde am Badeteich und dort, dank gymnastischer Übungen, in den abschließenden Sonnengruß.
Eines anderen Tages tragen uns die Füße zum Barfußgehen auf Waldboden und in taunassem Wiesengrund – jeweils entlang des Kalser Baches – in den Umgebungsbereich des bildschönen Weilers Taurer.

Womit nächste Schritte nahtlos sich anfügen

Eine elegant schlanke Wegschleife leitet vom Taurer (1500 m) über die Gmoaalm sowie die Liebl- Aussichtskanzel (1850 m) in das Dorfertal und darin zu der von Christian Oberlohr und dessen Familie gar herzhaft geführten Bergeralm (1636 m) – und aus dem Dorfertal zurück Richtung Taurer.
Eine Gehstunde hinter der Bergeralm, taleinwärts, steht das Kalser Tauernhaus. Dahinter verengt sich das Dorfer Tal in jenen nationalparkwürdigen Grund, der beinahe in einer Stauwurzel versunken wäre. Ambitioniert erzählt Christine – sie und ihre Kollegenschaft sind als Nationalpark-Ranger stark nachgefragt – zum Sein und Werden des Nationalparks Hohe Tauern:

Gedankt sei den Kalser Frauen, …

… dass sie anno 1986 das Mega-Kraftwerkprojekt Dorfertal nicht zustande kommen ließen, um so mehr zeitgleich mithalfen, dass das Projekt „Nationalpark Hohe Tauern“ auch in Tirol umgesetzt wird. Auf Infotafeln ist dessen Werden festgeschrieben. Im Gegensatz dazu hinterblieb die mit 220 Metern projektierte „höchste Staumauerkrone im Alpenraum“ bloß theoretisch wahrnehmbar: Über Kimme und Korn visierend, nehmen Daberklamm-Touristen den geplanten Ansatzpunkt der Staumauerkrone wahr und begreifen, um so mehr, den Wert der Gegenwart.
Ungleich fundiert war der Zweikampf: hier, in Kals, die feminin engagierte Obsorge für eine auch in künftigen Generationen intakte Umwelt, dort, hinter Polstertüren von Konzernen, die maskulin dominierte Energiewirtschaft-Lobby. Dennoch. Einmal mehr hat sich ein Axiom bewiesen: Das Schwache überwindet das Starke.

Wir sind in der Daberklamm …

Deren Erscheinungsbild ist seit anno 1903 unverändert: Damals wurde ein kühn trassierter, mit kurzen Tunneln ergänzter Fahrweg angelegt.
Dieselbe Trasse ist aktuell der Fußweg. Die nur Anrainern dienende Almstraße verläuft überwiegend im Berg.
Aktuell kragt, inmitten der Daberklamm, eine am linken Schluchtrand bizarr aufgeständerte Aussichtsplattform scheinbar ins Leere: Die
Plattform schwebt förmlich über dem in der Schluchtsohle ungestümen, gischtenden, tosenden, brausenden, über Felsblöcke stürzenden Wildbach.

IMG_7068_Kalser Bach, Weg in der Daberklamm

Wir überschauen aus der „Adler-Perspektive“ die Bergwelt

Das alternative Angebot ist nicht schwer zu entscheiden: Entweder aus dem „Gradonna“ 900 Höhenmeter bzw. rund drei Stunden zu Fuß bergwärts oder, ab dem Kalser Ortsteil Großdorf (1335 m), mit der Achtergondel-Einseil-Umlaufbahn zum selben Zielpunkt: Die Bergstation ist in die mit vier Sternen prädikatisierte „Adler Lounge“ installiert; sie steht im Sattel der Cimaross (2405 m).
Die Terrasse der „Adler Lounge“ hält, was deren Name suggeriert. Konkret: Ausblick auf 60 (in Worten: sechzig) Dreitausender, inklusive Großglockner (3798 m), Österreichs höchsten Berg.
Zur Gipfelparade vor der „Adler Lounge“ zählen ebenso der Großvenediger (3662 m), die Rötspitze (3251 m), der Lasörling (3098 m), Hochschober (3242 m) und … und … und …
Wer das 360-Grad-Panorama als kompletten Gipfelring wahrnehmen will, ersteigt ab der Adler- Lounge den einfach erreichbaren Gorner (2702 m); Anstiegsdauer 45 Minuten. Oder, noch besser, den benachbarten Rotenkogel (2762 m); der ab dem Gorner mit Drahtseilen gesicherte Übergang dauert zusätzlich rund 30 Minuten. Das Gipfelkreuz auf dem Rotenkogel ist halbwegs neu; es wurde mitfinanziert – erraten! – von Martha Schultz.

Vom Berg über die „Adler Lounge“ ins Tal

Die uralte Formel wirkt unendlich: Keine Gipfelstunde währt ewig. Jedoch lässt dieser Umstand Bergsteiger nicht leiden. Die Antriebsfeder zieht sich von selber auf, motiviert aus dem Wort des Wilhelm Busch: Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, bekommt augenblicklich Junge.
Wir steigen ab über den Gorner zur „Adler Lounge“. Deren Tische sind fein gedeckt, angereichert mit Leckerbissen aus Walter Hartwegers persönlich gestalteter Gastronomie: ideenreich und unablässig ambitioniert – der Kräuter-Cocktail ist einer der ungezählten Nachweise rot-weiß-roter Gourmet- Künste. Diese sind abgestimmt zur Betriebsphilosophie der Schultz-Gruppe:

„Der Gast ist König.“

Wir fühlen mit

Erst recht sind wir dankbar für Aussichten wie jenen am Panoramaweg: vom Kals-Matreier-Törl-Haus zur Kapelle und zur Terrasse des Ausfluggasthauses „Glocknerblick“. Zusätzlich sind wir dankbar für Einsichten infolge der, Schritt um Schritt, miteinher gehenden „Kommunikation auf
höchster Ebene“. Wie anregend! Wie belebend … und wie nachhaltig wirkend, so dass bislang einander fremd gewesene Menschen in fließender Weise zueinander finden. Bergwandern verbindet. Nachhallend im „Gradonna“ bis in den späten Abend, oft und gern bis zur Mitternacht.

IMG_7325_Goldriedsee, 2270 m • Die Schultz-Gruppe beweist Herz für die Natur

Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen

Im „Gradonna“ kocht Michael Karl haubenfein auf. Schon das in allen Farben und für jeden Gaumen aufgebaute Frühstücksbuffet sucht seinesgleichen. Dazu fügt sich das Ambiente, wie beispielsweise jenes am Morgen auf der Terrasse. Wer denkt da noch daran, dass derselbe Tag aus eigener Kraft genützt werden will:

Die Ziele reichen bis in nahezu viertausend Meter Höhe. Zusätzlich in einen Radius von 60 oder 70 Kilometern. Wer am „Gradonna“ logiert, bekommt an der Rezeption Gutscheine für Seilbahnfahrten. Hinzu kommen Ideen, Wandern und Einkehren in gefälliger Weise zu verbinden. Bitte, nicht üppig: Reich gedeckte Tische erwarten die Gäste. Das Motto gilt: Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen. Freilich, ausgeübt mit Fingerspitzengefühl.

Das Bergsteigerdorf Kals am Großglockner …

… verströmt erdige Atmosphäre; dieselbe verbindet im Gemeindebereich die Menschen allesamt. Um so mehr gilt das Wort: Hier muss man gewesen sein.
Kals am Großglockner ist nicht ganz einfach zu erreichen, daher nicht gleich auf einen ersten Blick zu erfassen. Noch ist Kals kein Ziel, dass sich von selber generiert.

Um so mehr setzte Bürgermeister Klaus Unterweger von Anbeginn sich ein, dass in „seiner“ Gemeinde das „Gradonna Mountain Ressort“ entsteht. Ergänzt mit den über die Cimaross führenden Seilbahnen, welche Kals und Matrei (an der Felbertauernstraße) verbinden. Infolgedessen ist Kals in direkter Linie aus dem oberen Iseltal erreichbar.
An der Kalser Seite wurden all die jüngst erfolgten Baumaßnahmen behutsam vorgenommen. Die Landschaft enthält nicht die kleinste Schürfwunde.
Der an der Matreier Seite liegende Goldriedsee mag ob seiner speziellen, koronaähnlichen Form als Synonym gelten: Die Schultz-Gruppe hat ein Herz für die Bergwelt.
Überdies: Das „Gradonna“ taugt nicht minder als Stützpunkt ebenso für all diejenigen Gäste, welche gern dem Motto folgen: „Mit Bus und Bahn in die Berge.“

Gradonna Mountain Resort • Kals • Osttirol

Kals am Großglockner 1;
Hotelanlage, mit 41 Châlets unterschiedlicher Größe; ganzjährig geöffnet. Geschäftsführung
Florian Partel und Bettina Berger.
Hausmotto
„Echte Erholung ohne Kompromisse.“
Informationen
Tel. 04876 / 82000
E-Mail: info@gradonna.at
http://www.gradonna.at

Anreise und Rückreise per Bahn • Transfer

InterCity-Zugpaar, IC 530/IC 531; verkehrt täglich.
Hinfahrt • IC 531 • ausgewählte Halte
Wien – Wiener Neustadt – Mürzzuschlag – Kapfenberg – Bruck an der Mur (Anschlüsse von Railjet, ab Graz 9.25 Uhr, oder von der S1 aus Richtung Graz) – Leoben Hauptbahnhof (Anschluss von IC ab Graz, Abfahrt 9.37) – Knittelfeld – Judenburg – Unzmarkt – Klagenfurt – Villach – Spittal/Millstättersee – Lienz, Ankunft 14.07 Uhr.
Rückfahrt • IC 530 • ausgewählte Halte
Lienz, Abfahrt 15.50 Uhr. Gleiche Haltepunkte wie IC 531;
mit Anschlüssen in Leoben Hauptbahnhof (Ankunft in Graz Hbf 20.23) oder Bruck an der Mur (Ankunft in Graz Hbf 20.33 Uhr),
Transfer • Bahnhof Lienz – „Gradonna Mountain Resort“ – Bahnhof Lienz
Hotelbus; Abholzeiten nach Vereinbarung.

Factbox 3 • Ausgewählte Links

Bergführer Kals, der „älteste Bergführerverein Österreichs“; im Jahr 1869 gegründet – http://www.bergfuehrer-kals.at
Johann Stüdl, der historische Gönner für Kals – http://www.wikipedia.org/wiki/Johann_Stüdl Kals am Großglockner (1324 m); am Fuß der Glockner-Sonnseite.

Aktuell erfolgen 80 Prozent aller Glocknerbesteigungen auf dem „Kalser Weg“, demzufolge über die Stüdlhütte und das Ködnitzkees – http://www.osttirol.com

Berghäuser
„Adler Lounge“ (2405 m); mit Seilbahn-Bergstation. Bewirtschafter: Walter Hartweger – http://www.adlerlounge.atpage4image23224 page4image23384 page4image23544 page4image23704 page4image23864 page4image24024 page4image24184

Lucknerhaus (1924 m); Ausgangspunkt für Touren in Richtung Glorer Hütte, Lucknerhütte, Stüdlhütte, Erherzog-Johann-Hütte.
Bewirtschafter: Familie Johann Oberlohr – http://www.lucknerhaus.at

Schutzhütten
Erzherzog-Johann-Hütte (3451 m); auf der Adlersruhe. Die „höchst stehende Schutzhütte Österreichs“ ist der unmittelbare Stützpunkt am Weg zum Großglockner-Gipfel.
Bewirtschafter: Peter Tembler – http://www.erzherzog-johann-huette.at
Glorer Hütte (2642 m); im Bergertörl.
Bewirtschafter: Alfred Graf – http://www.glorerhuette.at
Kals-Matreier-Törl-Haus (2207 m); Ausgangspunkt am Panoramaweg (Richtung Gradonna) und am Sudetendeutschen Weg (Richtung Sudetendeutsche Hütte).
Bewirtschaftung: privat – http://www.alpenverein.at
Lucknerhütte (2241 m); auf halbem Weg zwischen Lucknerhaus und Stüdlhütte.
Bewirtschafter: Familie Florian Oberlohr – http://www.lucknerhuette.at
Stüdlhütte (2802 m); die „Stammmutter aller Alpenvereinshütten“; Urbau von 1868 (teils erhalten geblieben, genutzt als Winterraum). Die neue Stüdlhütte wurde 1996 als Niedrig-Energie-Haus errichtet; nunmehr ist die Hütte an das Strom-, Trinkwasser- und Abwassernetz angeschlossen. Bewirtschafter: Georg Oberlohr – http://www.stuedlhuette.at

Stützpunkte im Tal
Vital- und Wanderhotel Taurerwirt (1500 m);
Familien Rogl und Gratz – http://www.taurerwirt.at
Spöttlinghof (1510 m), Ferienwohnung und Pension in Taurer; Familie Unterweger – http://www.spoettlinghof.at

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Mit diesem – zugleich eintausendsten! – Tourentipp erklimmen wir Österreichs höchsten Berg. Der profunde Anlass: Kalser Berg- und Schiführer ziehen, gemeinsam mit dem als Extrembergsteiger weltweit gerühmten Peter Habeler, „ruhige Spuren in die Natur“. Den Anlass bildet die Tourenwoche namens „Königstour“; sie findet zum fünften Mal statt und gipfelt erneut im Großglockner.

■  „Königstour“, komplett: 16.–23. März
■  „Königstour“, verkürzt: 21.–23. März
■  Tourenpakete: samt Leih-Ausrüstung
■  Stüdlhütte: 8. März bis Mitte Mai

Informationen:
Tel. 050-212540, Büro in Kals;
Tel. (04876) 8209, Stüdlhütte, kals@sottirol.com

Orientierung: AV-Karte Nr. 40; www.amap.at, www.kals.at, www.bergfuehrer-kals.at

IMG_8558 Großglockner_3798 m©G.Auferbauer

Die ultimative „Königstour“ ▲▲▲

Alpenweit gilt die ungeschriebene Prämisse: „Sei zur rechten Zeit am rechten Ort.“ Und handle gelassen, wie Hüttenwirt Georg Oberlohr rät: „Glockner-Besteigungen unternimmt man besser zwischen Montag und Freitag, eingebunden in zwei, drei Übernachtungen auf der wochentags ruhigen Stüdlhütte.“ Glocknertouren setzen alpintechnisch fundiertes Können voraus. Ebenso gehören dazu Akklimatisation und Frohsinn in Gemeinschaft. Die in allen Höhenlagen jeweils fein geführten Stützpunkte – allen voran der Taurerwirt, der Spöttlinghof, das Lucknerhaus, die Stüdlhütte – bilden ideale Basen für ein Gelingen der ultimativen „Königstour“. Für Ausrüstung, Logistik, Sicherheit sorgen die Kalser Glocknerführer.

Günter und Luise Auferbauer

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IMG_4417 Der Schwarzsee (1860 m) • Am Weg Tellialp – Fafleralp

Die Schweizer Logistik zu „Wandern und Bergsteigen mit Bus und Bahn“ garantiert hohe Erlebniswerte: speziell im Engadin und Wallis.

Der Biancograt sieht noch immer schneidig aus. Unser Empfinden erweckt im Herzwinkel abgelegte Bilder; dieselben verbinden uns seit Jahrzehnten mit der Schweiz und deren Alpenszenen. Diese Woche sind wir im Oberengadin auf einer „Tour des Wiedersehens“ unterwegs. Im aktuellen Augen-Blick, zugleich im Zenith prächtiger Herbststimmung, umrunden wir das Relief der Berninagruppe in der Nobelperspektive; sie überzeugt Bergsteigerinnen und Hochalpinisten: „Hier muss man gewesen sein.“

Im Fokus steht der einzige Viertausender der Ostalpen, der exakt 4048,6 Meter hohe Piz Bernina. Auch dessen Trabanten tragen klingende Namen: Bellavista, Piz Palü, Piz Roseg, Piz Morteratsch; dieselben schmücken seit Jahrzehnten unsere Tourenbücher.

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Im Gratsattel „Fuorcla Surlej“ boomt das Tagesgeschäft.Dennoch sprintet Hüttenwirtin Claudia Rähmi kompromisslos aus der dampfenden Küche auf die Terrasse, reißt beide Arme hoch und jubelt in den gleißenden Himmel: „Das sind meine Berge.“

Ähnlich ideelle Besitzansprüche erfüllen sich auch für uns und zusätzlich auf dem Piz Corvatsch, Piz Murtèl, Munt Pers, Piz Languard.

Im Oberengadin gipfeln Bergbahntrassen in sonnigen Höhen. Auf dem Spitzen-Aussichtsberg Muottas Muragl kraxelt die Standseilbahn gar erst Punkt 23 Uhr das letzte Mal bergab. Welch ein Schauspiel, wenn Mondlicht die funkelnden Siedlungsräume des Oberengadins aufhellt, allen voran jene von St. Moritz, Pontresina, Samedan.

Bis gegen Mitternacht wieseln die roten Züge der Rhätischen Bahn. Einer deren Triebwagenzüge trägt den Namen „Carlo Janka“, ehrend den eidgenössischen Riesentorlauf-Olympiasieger und -Weltmeister.

Tausend Geschichten ranken sich um den interregionalen „Glacier Express“. Lokalpatriotisch bodenständig hingegen verkehrt der „Bernina Express“. Das RhB-Netz reicht südwärts in das italienische Städtchen Poschiavo; nordwärts, über die kühn trassierte Albulalinie, bis Chur. Die dritte RhB-Strecke leitet an den Randbereich des Schweizer Nationalparks, zugleich durch den Unterengadin in den Nobel-Kurort Scuol-Tarasp; von hier verbinden Busse mit Landeck und dem Tiroler Inntal.

Keine zehn Menschenleben reichen aus, um die gesamte hochalpine Sphäre der Schweiz aus eigener Kraft zu bewältigen. Einmal mehr setzen wir den Fuß auf bekannten Boden: Der goldene Herbst beschenkt uns in den Berner Alpen – nach einem veritablen Wettersturz – mit schneeweißen Bergen: von der Blümlisalp-Gruppe bis zum Weltnaturerbe-Gipfel namens Aletschhorn.

Wie auf Kalenderblättern kontrastierend, stehen flammrote Lärchen entlang des Lötschentaler Höhenweges. Er leitet uns vom Bergdorf Blatten, dazu von der Fafleralp und Anenhütte über Goppenstein in das Adlernest Jeizinen.

IMG_4516 über dem Lötschental ..

Sobald die ernsthaften Schatten des Bietschhorns zurück bleiben, atmen wir den Duft ariden Klimas: In der Walliser Kleinregion „Sonnige Halden“ queren wir, hoch über dem Rhonetal, entlang der wanderfreundlich adaptierten Lötschberg-Südrampe.

An ihr vereinen sich Bahntechnik und sanfter Tourismus. Die vom Schweizer Parlament der Bern-Lötschberg-Bahngesellschaft (BLS) verordneten Freizeit-Triebwagenzüge namens „Lötschberger“ rauschen im Stundentakt Richtung Brig und Bern. Hingegen pfeilen die SBB-Schnellzüge durch den 34,6 Kilometer langen Lötschberg-Basistunnel.

„Die ganze Schweiz gleicht eher einem Schnellbahnnetz“, schätzt Alpenclub-Bergführer Benedikt Weibel, lang gedienter Chef der SBB, die Gesamtsituation. Es ist die Schweiz, wo auch Bergsteigen und Bahnfahren als eine selbstverständliche Symbiose gelten.

Die darin reflektierte, weltweit einzigartige Transport-Philosophie im Verbund von Bus, Bahn, Schiff, Stadtverkehren „basiert auf einer politischen Kontinuität, um welche uns die Nachbarstaaten beneiden“, begründet Verkehrsministerin Doris Leuthard die Sachlage.

Dem mediterranen Flair der Sonnigen Halden stehen die an Viertausendern reichen Walliser Alpen wie zum Greifen gegenüber. Hinter dem Zinal-Rothorn lugt das Matterhorn hervor. Beide Gipfelnamen stehen in unseren Tourenbüchern – und in unseren Herzen.

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Info:

Schweiz-Tourismus: www.myswitzerland.com
Engadin: www.engadin.stmoritz.ch
Wallis: www.valais.ch
Rhätische Bahn: mit Glacier Express, Unesco-Weltkulturerbe:
Albulabahn, Berninabahn; Vereinatunnel, mit Autotransport; www.rhb.ch
Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS): www.loetschberger.ch
SBB: www.sbb.ch

Anreise:

ÖBB-SparschieneTickets, ab 39 Euro, zu jedem Schweizer Bahnhof; www.oebb.at
Swiss-Pässe: inkludiert Busse, Züge, Bergbahnen, Schiffe, Stadtverkehre (Herbstaktion: –30 %); www.swisstravelsystem.ch

1. Tag
Anreise mit dem Zug: Graz – Bischofshofen – Kirchberg in Tirol. Mit Taxi zur Oberlandhütte (1000 m).
Aufstieg Oberland Hütte – erst am Talgrund, dann im Zick-Zack auf engem Weg zur Hirzegg Alm
Abfahrt Hirzegg Alm – über Wiesen dann Forstweg zur Sonnwend Alm – über Wiesen in den Talgrund – auf der Straße zur Oberland Hütte

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Ausgangspunkt Oberlandhütte

2. Tag
Aufstieg Oberlandhütte (1000 m) – über Wiesen zur Durchalm – steiler zum Durach Kogel – über den Rücken und südseitig unterhalb der Breitlabalm (1890m) – am Ende kurz steil zum Brechhorn, 2032m
Abfahrt Brechhorn – Sattel – schöne Hänge zur Brandeggalm – Hangquerung, nach dem Zwiesel durch Erlen und Wiesen zur Schönaualm – in den Graben und auf der Skiroute Schrandl – links über Wissen zum Hof Hutz – weiter hinunter bis zur Brücke – Wh. Jägerhäusl.
Nächtigung GH Steinberghaus (872 m).

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Aufstieg zur Durchalm

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Unterhalb des Brechhorn

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Am Gipfel des Brechhorn

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Abfahrt vom Brechhorn

3. Tag
Aufstieg GH Jägerhäusl – auf Forstweg zur Scharlingalm – über Wiesen und kurz durch den Wald zum Hartkaserjoch – über den Rücken auf den Hundskopf – weiter zum Lodron (1925 m)
Abfahrt Lodron – schöne Hänge zur Untere Lodronalm (1530 m) – Hinterdemmelshüttenalm (1330 m) – Gehöft Urschla (1100 m) – dann auf der Straße bzw. Wiesen bis zur Kelchsauer Ache, Brücke (817 m) – zu Fuß zum GH Fuchswirt, Kelchsau
Nächtigung GH Fuchswirt, Kelchsau (790 m)

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Richtung Hundskopf

IMG_7941 Auf dem Lodron (1925 m)
Am Lodron

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Beim Fuchswirt

4. Tag
Aufstieg GH Fuchswirt, Kelchsau (790 m) – Kelchsauer Ache, Brücke (817 m) – über Wiesen, Straße dann kurz steil durch den Wald auf Forstweg, weiter zur Piste und zur Höhenbrandlalm – auf der Piste zur Haagalm – und zur Bergstation – „schwere Waldparty“: kaum zu finden, weglos, tw. zu Fuß – auf dem Rücken knapp unters Feldalphorn, zu Fuß zum Gipfel
Abfahrt Feldalphorn (1923 m) – Schöne Hänge zur Vorderen Feldalm – freie Hänge nach Prädasten – über Wiesen bzw. Straße nach Schwarzenau.
Transfer nach Auffach.
Nächtigung GH Weißbacher,  Auffach (869 m) oder GH Schönangeralm (1173 m)

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Aufstieg zum Feldalphorn

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Abfahrt zur Feldalm

5. Tag

Aufstieg Auffach (869 m) – mit Lift zum Schatzberg (1898 m) – über die Joelspitze – Saupanzen.
Abfahrt Saupanzen – in den Sattel zw. Joelspitze, flach hinaus, gefährliche Querung beim Bach/Felswand zur Schneebergalm – Super Hänge zur Vd. Aschachalm – stets rechts bergab, am Ende durch den Jungwald(!) in den Talgrund, auf Forstweg hinaus und am Aschbach auf der Straße nach – Auffach.

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Freeride-feeling zur Aschachalm

6.Tag

Auffahrt Auffach – Schatzberg
Abfahrt Schatzberg – auf Forstweg bzw. Wiesen über die Blaikenalm – bis nach Inneralpbach (1031 m)
Aufstieg Inneralpbach – Wiedersberger Horn, Bergstation (2040 m) – zu Fuß zum Wiedersberger Horn (2127 m).
Abfahrt Wiedersberger Horn (2127 m) – Fahrweg mit Stangen bzw. freie Hänge zur Hansletalm (1615 m) – Forstweg bis nach Großhartberg (879 m); ev. über Wiesen auch bis zur Kirche (666m).

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Wiedersberger Horn: Gipfelfeier

IMG_8221 Wiedersberger Horn Richtung Fugen
Letzte Abfahrt: Fügen in Sichtweite

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Information:

Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH
Hinterstadt 11/2
A – 6370 Kitzbühel
Tel: +43/5356/64748-10
lk@kitzalps.com
www.kitzalps.co